Erste Schritte auf der Konsole
Bevor es richtig los gehen kann, sollten einige Befehle auf der Kommandozeile bekannt sein. Die Linux-Konsole nennt man im allgemeinen Sprachgebrauch auch bash. Das liegt daran, dass die Software diesen Namen trägt, denn die "bash" ist nichts anderes als ein Programm, mit dem man andere Programme verwendet.
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cd - Verzeichniswechsel
Beispiele:
cd Musik - wechselt in das Unterverzeichnis /Musik/
cd .. - wechselt im Verzeichnisbaum eine Etage weiter nach oben.
Normale Pfad-Angaben sind relativ. Also ich bewege mich relativ von meiner aktuellen Position.
Wenn man die Konsole frisch startet, landet man im Home-Verzeichnis des Nutzers, beim RaspberryPi ist das der Nutzer "pi".
Normalerweise wird dieses Verzeichnis lediglich so dargestellt ~
Im Laufwerksbaum von Linux liegt es unter /home/pi/.
Wenn man vom Verzeichnis /home/pi/ wechseln will zu /home/, gibt es 2 Möglichkeiten, dies zu tun:
cd .. oder
cd /home
cd .. ist eine relative Pfadangabe. Mit dem führenden Schrägstrich wie bei cd /home definiert man jedoch immer eine absolute Pfadangabe.
Oberhalb von /home/ gibt es noch das sogenannte root-Verzeichnis, es heißt einfach nur /.
Unter Windows ist / bestenfalls zu vergleichen mit C:/.
Fassen wir nochmal zusammen, wie der Verzeichnisbaum bis hierher aussieht:
/ ├── /home/ │ ├── /home/pi/
Beim ersten Start der bash laden wir auf /home/pi/, mit cd .. oder cd /home kommen wir eine Etage noch oben. Mit / würden wir gleich "ganz oben" laden.
mkdir Test - erzeugt das Unterverzeichnis "Test".
Wichtig ist, dass Linux-Befehle immer die Groß- und Kleinschreibung beachten.
Das Verzeichnis test ist also ein anderes als das Verzeichnis Test.
Mit ls kann man sich alle Dateien und Ordner im aktuellen Verzeichnis anzeigen lassen.
Mit ls -a werden auch unsichtbare Verzeichnisse angezeigt.
Mit ls -l wird eine Listen-Darstllung erzeugt.
Mit ls -al wird eine Listen-Darstllung und auch unsichtbare Verzeichnisse angezeigt.
Rechtemanagement
Rechtemanagement ist unter Linux ein großes Thema und anders als bei Windows kommt man mit dem Thema öfter in Berührung. Deswegen ein paar grundlegende Begriffe dazu.
Normalerweise hat man unter Linux lediglich die "Rechte" des gerade aktiven Benutzers, in unserem Fall "pi".
Außerdem gibt es noch den Nutzer "root". Dieser hat Rechte, Dinge am Betriebssystem zu verändern.
Man kann aber auch als pi-User Dinge am System verändern, indem man das kürzel sudo verwendet.
"sudo" steht für "super user do".
Wenn man vor den Konsolen-Befehl sudo schreibt, z.B. sudo mkdir test, dann erstellt man das Verzeichnis "test" mit root-Rechten.
"sudo" gilt immer nur für einen Befehl.
Um dauerhaft root-Rechte zu erhalten, kann man sudo su eingeben. Oftmals muss man dafür nochmal das Kennwort des Nutzers eingeben.
Mit exit kann man den "sudo su"-Modus wieder verlassen.
Herunterfahren kann man den RaspberryPi mit sudo poweroff.
Neustarten mit sudo reboot
Raspbian updaten
Zuerst werden wir den frisch installierten RaspberryPi updaten.
Anders als andere Betriebssysteme nutzt Linux für die Installation von Software-Paketen sogenannte "repositorys". Sie sind so etwas wie eine Software-Bibliothek oder der Android Playstore. Repositorys haben aber auch noch eine andere Funktion. Sie installieren auch Abhängigkeiten. Wenn also eine bestimmte Software für ihre Funktion noch mehr als nur dieses eine Tool benötigt, erkennen sie diese Abhängigkeiten und installieren sie mit. Der VLC Player benötigt z.B. Video-Codecs um Videos abzuspielen.
Für das Update müssen wir also zuerst die Repository Bibliothek updaten.
sudo apt-get update
Das dauert einen Moment.
Anschließend installieren wir alle Updates, hierbei erkennt Linux, welche Software wir installiert haben und welche Updates im Repository dafür bereit stehen.
sudo apt-get upgrade
Das Programm apt-get fragt, ob man die gelisteten Programme alle aktualisieren will.
In Screenshot sind es 11 Updates.
Mit y bestätigen wir das.
Sobald der Vorgang beendet ist, kann man über die Konsole wieder Eingaben tätigen.
Raspbian Konfiguration anpassen
Jetzt machen wir noch einige Anpassungen an der Konfiguration, bevor wir richtig anfangen.
sudo raspi-config
Im Menü kann man mit Pfeiltasten, Enter und Tab navigieren.
Zuerst ändern wird das Kennwort:
Ich wähle christoph. Man muss die Eingabe 1x bestätigen.
Jetzt muss der Raspi sich noch in der richtigen Region befinden:
4 "Localisation"
Und die richtige Uhrzeit bekommen:
Europe > Berlin
Das Standard-Image bei der Installation auf der SD-Karte ist nur recht klein, damit es auf jede SD-Karte drauf passt. Damit man den ganzen Speicher der SD-Karte verwenden kann, muss das Filesystem auf die maximale Größe der SD-Karte erweitert werden.
Anschließend wird mit "Finish" die Konfiguration abgeschlossen. Es empfiehlt sich, den angebotenen Reboot gleich durchzuführen.
Nach dem reboot muss man sich neu in MobaXterm mit der Session verbinden.
Absofort gilt das neue Passwort christoph.
Nächste Schritte
Weiter geht es im Abschnitt Software installieren unter Linux.