Erste Schritte auf der Konsole: Unterschied zwischen den Versionen

K
 
(2 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
 
Bevor es richtig los gehen kann, sollten einige Befehle auf der Kommandozeile bekannt sein. Die Linux-Konsole nennt man im allgemeinen Sprachgebrauch auch ''bash''. Das liegt daran, dass die Software diesen Namen trägt, denn die "bash" ist nichts anderes als ein Programm, mit dem man andere Programme verwendet.
 
Bevor es richtig los gehen kann, sollten einige Befehle auf der Kommandozeile bekannt sein. Die Linux-Konsole nennt man im allgemeinen Sprachgebrauch auch ''bash''. Das liegt daran, dass die Software diesen Namen trägt, denn die "bash" ist nichts anderes als ein Programm, mit dem man andere Programme verwendet.
 +
 +
----
 +
== Durch die Verzeichnisse navigieren ==
  
 
<code>cd</code> - Verzeichniswechsel<br>
 
<code>cd</code> - Verzeichniswechsel<br>
Zeile 126: Zeile 129:
  
 
----
 
----
== Programme und Software installieren ==
+
== Nächste Schritte ==
 
 
Jetzt werden wir ein paar Programme installieren.
 
Bevor Programme installiert werden, sollte man immer ein Update des repositorys durchführen.
 
 
 
<code>sudo apt-get update</code>
 
 
 
Einzelnes Programme werden wie folgt installiert:
 
 
 
<code>sudo apt-get install vim</code>
 
 
 
<code>sudo</code> gibt uns die Admin-Rechte für die Installation.<br>
 
<code>apt-get</code> ist die Software, mit der die Installation durchgeführt wird.<br>
 
<code>install</code> ist der Befehlt, damit apt-get weiß, dass es eine Installation durchführen soll.<br>
 
<code>vim</code> heißt die Software, die wir installieren wollen. <br>
 
 
 
Vim ist einer von vielen Editoren, mit denen man Text-Dateien oder Scripte bearbeiten kann, ähnlich wie Notepad unter Windows.
 
 
 
Linux zeigt daraufhin, was es alles installiert. Wenn für den Betrieb der Software noch weitere Programme benötigt werden, wird das angezeigt und gefragt, ob man das möchte. In diesem Fall wird das Paket "vim-runtime" zusätzlich benötigt.
 
 
 
Mit <code>y</code> bestätigen wir die Installation.<br>
 
Nun kann man auf der Kommandozeile den gesamten Installationsvorgang verfolgen.
 
 
 
Man kann mit einer Kommandozeile auch gleich mehrere Programme in einem Durchgang installieren. Dazu werden einfach alle Programme hintereinander getippt:
 
 
 
<code>sudo apt-get install htop tmux</code>
 
 
 
<code>htop</code> ist soetwas wie ein Taskmanager. Man kann auch einfach das Programmm "top" verwenden aber htop ist deutlich übersichtlicher und gibt mehr Informationen.<br>
 
<code>tmux</code> ist ein Terminal Multiplexer.
 
  
Wenn man die Kommandozeile über <code>ssh</code> aufruft, also in MobaXterm, wird ein sogenannter Terminal - die Konsole/bash - gestartet.
+
Weiter geht es im Abschnitt [[Software installieren unter Linux]].
Solange wie die ssh-Session aktiv ist, ist auch die Anmeldung aktiv. Wenn man die Session schließt, ist das ähnlich, wie wenn man bei Windows auf abmelden klickt.
 
Alle laufenden Programme werden beendet (solange sie nicht als Service im Hintergrund laufen).<br>
 
Ein Terminal-Multiplexer erlaubt es, dass die Terminal-Session als Dienst weiterläuft. Man kann also Anwendungen starten und die ssh-Session verlassen ohne dasss die Anwendung beendet wird. Außerdem kann man mehrere Terminals in einer ssh-Session gleichzeitig laufen lassen. Man könnte auch sagen, dass htop sowas wie eine Windows Desktop-Oberfläche für die Konsole ist.
 

Aktuelle Version vom 6. Oktober 2019, 18:06 Uhr

Bevor es richtig los gehen kann, sollten einige Befehle auf der Kommandozeile bekannt sein. Die Linux-Konsole nennt man im allgemeinen Sprachgebrauch auch bash. Das liegt daran, dass die Software diesen Namen trägt, denn die "bash" ist nichts anderes als ein Programm, mit dem man andere Programme verwendet.


Durch die Verzeichnisse navigieren

cd - Verzeichniswechsel
Beispiele:
cd Musik - wechselt in das Unterverzeichnis /Musik/
cd .. - wechselt im Verzeichnisbaum eine Etage weiter nach oben.

Normale Pfad-Angaben sind relativ. Also ich bewege mich relativ von meiner aktuellen Position. Wenn man die Konsole frisch startet, landet man im Home-Verzeichnis des Nutzers, beim RaspberryPi ist das der Nutzer "pi". Normalerweise wird dieses Verzeichnis lediglich so dargestellt ~ Im Laufwerksbaum von Linux liegt es unter /home/pi/.

02.0 cd-home.png

Wenn man vom Verzeichnis /home/pi/ wechseln will zu /home/, gibt es 2 Möglichkeiten, dies zu tun:
cd .. oder
cd /home

cd .. ist eine relative Pfadangabe. Mit dem führenden Schrägstrich wie bei cd /home definiert man jedoch immer eine absolute Pfadangabe.

Oberhalb von /home/ gibt es noch das sogenannte root-Verzeichnis, es heißt einfach nur /. Unter Windows ist / bestenfalls zu vergleichen mit C:/.

Fassen wir nochmal zusammen, wie der Verzeichnisbaum bis hierher aussieht:

/
├── /home/
│   ├── /home/pi/

Beim ersten Start der bash laden wir auf /home/pi/, mit cd .. oder cd /home kommen wir eine Etage noch oben. Mit / würden wir gleich "ganz oben" laden.

02.0 ls.png
02.0 ls-al.png

mkdir Test - erzeugt das Unterverzeichnis "Test".
Wichtig ist, dass Linux-Befehle immer die Groß- und Kleinschreibung beachten.
Das Verzeichnis test ist also ein anderes als das Verzeichnis Test.

Mit ls kann man sich alle Dateien und Ordner im aktuellen Verzeichnis anzeigen lassen.
Mit ls -a werden auch unsichtbare Verzeichnisse angezeigt.
Mit ls -l wird eine Listen-Darstllung erzeugt.
Mit ls -al wird eine Listen-Darstllung und auch unsichtbare Verzeichnisse angezeigt.


Rechtemanagement

Rechtemanagement ist unter Linux ein großes Thema und anders als bei Windows kommt man mit dem Thema öfter in Berührung. Deswegen ein paar grundlegende Begriffe dazu.

Normalerweise hat man unter Linux lediglich die "Rechte" des gerade aktiven Benutzers, in unserem Fall "pi". Außerdem gibt es noch den Nutzer "root". Dieser hat Rechte, Dinge am Betriebssystem zu verändern.
Man kann aber auch als pi-User Dinge am System verändern, indem man das kürzel sudo verwendet. "sudo" steht für "super user do".
Wenn man vor den Konsolen-Befehl sudo schreibt, z.B. sudo mkdir test, dann erstellt man das Verzeichnis "test" mit root-Rechten.

02.0 sudo-su.png

"sudo" gilt immer nur für einen Befehl. Um dauerhaft root-Rechte zu erhalten, kann man sudo su eingeben. Oftmals muss man dafür nochmal das Kennwort des Nutzers eingeben.

Mit exit kann man den "sudo su"-Modus wieder verlassen.

Herunterfahren kann man den RaspberryPi mit sudo poweroff.
Neustarten mit sudo reboot


Raspbian updaten

Zuerst werden wir den frisch installierten RaspberryPi updaten.

Anders als andere Betriebssysteme nutzt Linux für die Installation von Software-Paketen sogenannte "repositorys". Sie sind so etwas wie eine Software-Bibliothek oder der Android Playstore. Repositorys haben aber auch noch eine andere Funktion. Sie installieren auch Abhängigkeiten. Wenn also eine bestimmte Software für ihre Funktion noch mehr als nur dieses eine Tool benötigt, erkennen sie diese Abhängigkeiten und installieren sie mit. Der VLC Player benötigt z.B. Video-Codecs um Videos abzuspielen.

sudo apt-get update.png
sudo apt-get upgrade.png

Für das Update müssen wir also zuerst die Repository Bibliothek updaten.

sudo apt-get update

Das dauert einen Moment.
Anschließend installieren wir alle Updates, hierbei erkennt Linux, welche Software wir installiert haben und welche Updates im Repository dafür bereit stehen.

sudo apt-get upgrade

Das Programm apt-get fragt, ob man die gelisteten Programme alle aktualisieren will. In Screenshot sind es 11 Updates. Mit y bestätigen wir das.

Sobald der Vorgang beendet ist, kann man über die Konsole wieder Eingaben tätigen.


Raspbian Konfiguration anpassen

Jetzt machen wir noch einige Anpassungen an der Konfiguration, bevor wir richtig anfangen.

sudo raspi-config

Im Menü kann man mit Pfeiltasten, Enter und Tab navigieren.
Zuerst ändern wird das Kennwort:
Ich wähle christoph. Man muss die Eingabe 1x bestätigen.

Jetzt muss der Raspi sich noch in der richtigen Region befinden:
4 "Localisation"
Und die richtige Uhrzeit bekommen:
Europe > Berlin

Das Standard-Image bei der Installation auf der SD-Karte ist nur recht klein, damit es auf jede SD-Karte drauf passt. Damit man den ganzen Speicher der SD-Karte verwenden kann, muss das Filesystem auf die maximale Größe der SD-Karte erweitert werden.

Anschließend wird mit "Finish" die Konfiguration abgeschlossen. Es empfiehlt sich, den angebotenen Reboot gleich durchzuführen.

Nach dem reboot muss man sich neu in MobaXterm mit der Session verbinden.
Absofort gilt das neue Passwort christoph.


Nächste Schritte

Weiter geht es im Abschnitt Software installieren unter Linux.